Zwei Orgeln und zweiundzwanzig Glocken
Im Jahre 2003 entstand die von der Schweizer Firma Felsberg erbaute Chororgel, deren Werk in das südliche Chororatorium eingefügt wurde. Dazu hat man dessen Verglasung und einen Teil der hölzernen Brüstung entfernt. Trotz der beschränkten Platzverhältnisse verfügt die Orgel über 559 Pfeifen. Bemerkenswert ist, dass Spieltisch und Spielmechanik verglast sind, eine Idee des Grazer Künstlers Gustav Troger (*1951). Dadurch wird jeder Griff des Organisten nachvollziehbar. Ein optisches Zuckerl ist der in der Mitte des Prospektes angebrachte kleine Zimbelstern, der sich zum Klang eines Glockenspieles bewegt.
Glocken und Glockenspiel
Die 1742 von Kaiserin Maria Theresia gestifteten Glocken mussten während des Ersten Weltkrieges 1916 abgeliefert werden. Im Jahre 1923 erworbene Stahlglocken überstanden den Zweiten Weltkrieg glücklicherweise. Die ebenfalls beschlagnahmte Bronzeglocke von 1689 kehrte nach dem Krieg wieder zurück in die Mariahilferkirche. Sie stammt von dem Gießer Florentin Streckfuß, der auch eine der größten Glocken der Steiermark auf Schloss Seggau bei Leibnitz, die sog. „Seggauer Liesl“ von 1688, goss. Diese und eine weitere historische Glocke befinden sich im Westturm und erklingen allabendlich um 19:00 Uhr.
Seit 1996 besitzt die Kirche sieben Bronzeglocken, das sogenannte "Schöpfungsgeläut", welche von der Glockengießerei Perner in Passau gegossen wurden und die Stahlglocken von 1923 ersetzten. Diese befinden sich in den vorderen beiden Türmen, dem Nord- und dem Südturm, der Mariahilferkirche.
Seit 1998 verfügt die Mariahilferkirche darüber hinaus über ein computergesteuertes Glockenspiel, das täglich um 16 Uhr erklingt. Das Glockenspiel besteht aus den sieben schwingbaren Kirchenglocken des „Schöpfungsgeläuts“, die beim Glockenspiel von außen mit einem Hammer angeschlagen werden und dreizehn fix montierten Glockenspielglocken, in deren Inneren Hammervorrichtungen angebracht sind und die ausschließlich beim Glockenspiel erklingen. Auch die fix montierten Glockenspielglocken wurden von der Glockengießerei Perner in Passau gegossen. Die Glocken des Glockenspiels können auch über ein Keyboard direkt gespielt werden und so mit anderen Instrumenten konzertieren.